Zufällige Entwicklung

Ein Gedankenexperiment:

Stellen wir uns einmal vor, wir hätten mit einem Textverarbeitungsprogramm einen Text geschrieben, z.B. einen Brief oder eine Geschichte. Und nun stellen wir uns weiter vor, ein rein zufälliger Einfluss würde irgendetwas an diesem Text verändern: z.B. etwas wegnehmen, etwas hinzufügen, etwas austauschen oder etwas vertauschen. Wie groß ist die Wahrscheinlichkeit, dass es dabei zu einer positiven Entwicklung - zu einer Verbesserung - des Textes kommt?

Die Wahrscheinlichkeit einer zufälligen positiven Entwicklung ist so unvorstellbar winzig klein, dass ein solches Ereignis als vollkommen ausgeschlossen betrachtet werden kann!

Man muss sich hier zusätzlich vergegenwärtigen, dass dieses Gedankenexperiment nur einen einzigen Entwicklungsschritt betrachtet. Eine Entwicklung besteht aber aus einer riesigen Anzahl von Entwicklungsschritten. Wie groß ist also die Wahrscheinlichkeit, dass ein bereits einzeln nahezu vollkommen ausgeschlossenes Ereignis sich in ununterbrochener Folge wieder und wieder wiederholt? Gegen die absolute Unwahrscheinlichkeit einer zufälligen Entwicklung erscheint ein Lottogewinn wie eine sichere Bank.

Man kann dieses Gedankenexperiment mit beliebigen anderen Szenarien wiederholen. Man kann sich z.B. vorstellen, die vollständigen Konstruktionsunterlagen eines Autos würden eine zufällige Veränderung erfahren. Wie groß ist da die Wahrscheinlichkeit einer zufälligen positiven Entwicklung? Oder man stellt sich vor, ein Softwareprogramm würde eine rein zufällige Veränderung erfahren: Eine Programmier-Anweisung würde verschwinden, eine hinzukommen oder ein einzelner Steuer-Begriff würde ausgetauscht oder verfälscht: Wie groß ist die Wahrscheinlichkeit, dass ein Softwareprogramm durch eine zufällige Veränderung eine positive Weiterentwicklung erfährt? Bei dem Software- und dem Auto-Beispiel kommt noch hinzu, dass eine rein zufällige Veränderung nicht nur keine Aufwärtsentwicklung bedeuten würde, sondern mit recht hoher Wahrscheinlichkeit auch die Funktion zerstört, so dass das System gar nicht mehr genutzt werden kann. Jeder Entwickler - egal ob Softwareentwickler oder Hardwareentwickler - weiß, dass es selbst mit einer gezielter Auswahl an Veränderungen immer noch eine Herausforderung ist, ein funktionierendes weiterentwickeltes System zu erschaffen. Warum ist das so?

Wenn man irgendein beliebiges System betrachtet, dann ist unter allen theoretisch möglichen Veränderungen die Anzahl der Veränderungen, die eine negative Entwicklung bedeuten würden unermesslich viel größer als die Anzahl der Veränderungen, die eine positive Entwicklung bedeuten würden. Bei einer rein zufälligen Veränderung entspricht die Wahrscheinlichkeit, dass es zu einer positiven Entwicklung kommt, dem zahlenmäßigen Verhältnis der positiven Veränderungen zu allen möglichen Veränderungen. Genauso ist es mit der Wahrscheinlichkeit einer negativen Entwicklung. Da die Anzahl der theoretisch möglichen negativen Veränderungen unvorstellbar viel größer ist als die der theoretisch möglichen positiven Veränderungen, ist eine zufällige Entwicklung vollkommen ausgeschlossen.

Egal welches Beispiel man auch heranzieht, es findet sich im Erfahrungsumfeld des Menschen kein einziges Beispiel, wo eine positive Entwicklung auf Basis des Zufalls auch nur annähernd möglich wäre. Warum sollte das bei den genetischen Informationen des Menschen anders sein? Es ist nicht anders! Eine völlig beliebige genetische Veränderung ist mit einer an Sicherheit grenzenden Wahrscheinlichkeit negativer Natur. Wie sollte auf dieser Grundlage eine kontinuierliche Aufwärtsentwicklung möglich sein?

Eine positive Entwicklung ist nur auf der Grundlage eines ganz gezielt auswählenden Einflusses möglich!

Manchmal wird - selbst von Entwicklern, die es eigentlich besser wissen müssten - argumentiert: "Ja, aber mir hat schon oft der Zufall bei der Entwicklung geholfen." Auch dies ist wieder ein Beispiel, wie der Verstand sich an jeden Strohhalm klammert, um seine Illusionen aufrechtzuerhalten. Wenn ein scheinbar zufälliges Ereignis eine Entwicklung voranzubringen scheint, dann

Zufällige genetische Veränderungen kommen vor, z.B. durch Radioaktivität oder andere Umwelteinflüsse, aber sie sind nahezu immer negativer Natur und tragen zur Evolution nichts bei. Das zeigen auch entsprechende praktische Experimente mit künstlich provozierten genetischen Veränderungen. Es ist auf diese Weise niemals zu einer positiven Entwicklung gekommen!

Der menschliche Körper verfügt über äußerst wirksame Schutzmechanismen, welche die genetischen Informationen vor zufälligen Veränderungen bewahren. Vor diesem Hintergrund könnte man argumentieren, dass bei genetischem Code ausnahmsweise doch eine zufällige Entwicklung möglich ist. Auch diese Schutzmechanismen stellen aber ein absichtliches Verhalten dar. Sie als Argument für die Möglichkeit einer zufälligen Entwicklung heranzuziehen, würde wiederum bedeuten, das wichtigste Merkmal des Lebens bereits in die Voraussetzungen hineinzumogeln. Ein Körper, der über derartige genetische Schutzmechanismen verfügt hat bereits eine Entwicklung durchlaufen, die wissenschaftlich nicht erklärbar ist. Man müsste dann zeigen, wie leblose Materie allein einen solchen absichtlich agierenden Schutzmechanismus hervorbringen kann und das kann sie aber nicht, weil leblose Materie zu absichtlichem Verhalten nicht fähig ist.

Wie oft müssen sich Menschen mit Krankheiten herumschlagen, die aus negativen genetischen Veränderungen hervorgehen? Und hat man jemals schon davon gehört, dass ein Mensch eine Entwicklung durch eine zufällige positive genetische Veränderung erfahren hat? Das Gegenteil einer genetisch verursachten Krankheit existiert im Erfahrungsumfeld des Menschen nicht. Wenn doch die Evolution angeblich auf zufälligen positiven genetischen Veränderungen basiert, wieso hören wir dann ständig von genetisch verursachten Krankheiten aber nie von genetisch verursachten Entwicklungen in unserer Alltagsrealität?

Würde die Evolution tatsächlich auf zufälligen genetischen Veränderungen basieren, dann würden diese Veränderungen ja immer nur bei einzelnen Vertretern einer Spezies auftreten und es wäre höchst unwahrscheinlich, dass die gleiche Veränderung bei mehreren Vertretern einer Art gleichzeitig auftritt. Jede einzelne zufällig bei einem einzigen Vertreter der Art auftretende Veränderung müsste sich dann durch die ganze Spezies hindurch vererben. Oder anders gesagt: Jedes Einzelexemplar mit einer positiven genetischen Veränderung müsste zum alleinigen Urahn der ganzen Spezies werden und das immer und immer und immer wieder für jeden einzelnen einer unermesslich großen Anzahl von Entwicklungsschritten. Es gäbe dann auf keinen Fall so große homogene Gruppen von Arten, sondern eher sehr kleine inhomogene Gruppen. Die Artenvielfalt wäre so groß, dass es sich kaum kategorisieren ließe.

Und wie wäre es bei einer rein zufälligen Entwicklung zu erklären, dass häufig gerade die Veränderungen genau zum richtigen Zeitpunkt auftreten, die zur Anpassung an sich verändernde Umweltbedingungen gebraucht werden?

Der simple Fakt, dass die Evolution tatsächlich stattgefunden hat, zeigt, dass in der Realität der Evolution die positiven genetischen Veränderungen extrem viel häufiger vorkommen, als es bei einem rein zufälligen Auftreten nach den Gesetzen der Wahrscheinlichkeit der Fall wäre. Das wiederum bedeutet:

Es gibt einen Einfluss, der gezielt positive genetische Veränderungen hervorbringt, den das derzeitige wissenschaftliche Weltbild nicht kennt.

Folgende Eigenschaften lassen sich diesem Einfluss zuordnen:

Es gibt keine zufällige Entwicklung. Zufällige Entwicklung ist die absurdeste falsche Annahme, die der rationale Verstand jemals hervorgebracht hat!

Das Märchen von des Kaisers neuen Kleidern beschreibt genau dieses Szenario.

weiter im Text: Die Erweiterung des rationalen Weltbildes