Bewusstsein verstehen

Die Wissenschaft erforscht die Gesetzmäßigkeiten der Materie. Materie ist all das, was über die 5 Sinne Sehen, Hören, Riechen, Schmecken, Tasten wahrgenommen wird. Die wissenschaftliche Weltsicht beschränkt sich auf die Inhalte der Sinneswahrnehmung, aber sie betrachtet nie das, was wahrnimmt - das Bewusstsein.

Und insbesondere betrachtet sie auch nicht die Interaktion zwischen Wahrnehmendem und Wahrgenommenem.

Bevor sich in der menschlichen Psyche der Verstand entwickelte, wurde das Verhalten der menschlichen Vorfahren vom Bewusstsein angetrieben. Dabei konnte das Bewusstsein seine Wirkung ungehindert positiv entfalten. Während sich der Verstand in der Psyche ausdehnte, beanspruchte er immer mehr die Verhaltenskontrolle und trennte das Verhalten immer mehr vom Bewusstsein. Das führt zu vielen unbewusst herbeigeführten negativen Wirkungen, weil der Verstand die Wirkung des Bewusstseins in seinen Verhaltensentscheidungen nicht berücksichtigt.

Um den Einfluss des Bewusstseins auf die Materie kontrollieren zu können, muss man auf rationaler Ebene verstehen, was Bewusstsein ist. Man muss das Bewusstsein in sich selbst finden. (Wer bin ich?) Bewusstsein ist das, was der Mensch ist. Das "Ich" ist ein Element der Energieform "Bewusstsein". Das "Ich" ist das, was wahrnimmt und "die Welt" ist das, was wahrgenommen wird.

Das Bewusstsein entfaltet seine Wirkung keineswegs nur auf Materie, sondern auf jede Form von Energie. Anders als im wissenschaftlichen Weltbild angenommen, gibt es auch nicht-materielle Formen von Energie. "Die Welt" umfasst deshalb sowohl materielle als auch nicht-materielle Formen von Energie - also alles, das wahrgenommen wird, sowohl über die Sinneswahrnehmung als auch über die innerpsychische Wahrnehmung.

Das Ich ist das, was wahrnimmt. Das macht es für das Ich ein wenig schwierig, sich selbst wahrzunehmen. Das Ich kann die ganze Welt wahrnehmen - außer sich selbst. Wie soll man da Bewusstsein verstehen? Man kann die Wirkung wahrnehmen, die die Welt auf das Ich (also auf mich selbst) ausübt und sich auf diese Weise selbst erfahren.

Bewusstsein ist Energie. Das Ich ist ein Element der Energieform Bewusstsein. Energie-Elemente verändern sich gegenseitig (Interaktion):

  1. Das Bewusstsein verändert die Welt (letztes Kapitel)
  2. Die Welt wirkt auf das Bewusstsein (dieses Kapitel)

Wenn ein Energie-Element auf ein anderes einwirkt, dann erzeugt es ein Potential. Ein Potential ist das Bestreben, den Zustand zu ändern. Wenn die Welt auf das Bewusstsein einwirkt, dann erzeugt sie ein Potential, dem das Verhalten des Bewusstseins folgt. Aber was ist "das Verhalten des Bewusstseins"?

Bewusstsein ist das, was wahrnimmt. "Ich" bin das, was wahrnimmt. Wenn die Welt ein Potential erzeugt, dann zieht sie die Wahrnehmung des Ich an und das Ich folgt dieser Anziehung mit seiner Aufmerksamkeit. Dieses Potential kann man in sich wahrnehmen und auch wie die Aufmerksamkeit dieser Anziehungskraft folgen möchte.

Doch warum ist dieses Potential so wichtig? Die Aufmerksamkeit ist der Fokus der Wahrnehmung und das Bewusstsein lenkt den nicht-materiellen Verhaltensanteil der Materie in Richtung dessen, was im Fokus seiner Wahrnehmung ist und erschafft auf diese Weise auch neue Gesetzmäßigkeiten (siehe letztes Kapitel). Die Interaktion zwischen Bewusstsein und Materie sieht also folgendermaßen aus:

  1. Bestimmte Wahrnehmungen von Teilen der Welt ziehen die Aufmerksamkeit des Bewusstseins an. Das ist das Potential, welches die Welt auf das Bewusstsein ausübt.
  2. Das Bewusstsein lenkt andere Energie-Elemente in Richtung dessen, was im Fokus seiner Wahrnehmung ist. Das ist das Potential, welches das Bewusstsein auf die Welt ausübt.

Dabei spielt eine Form der innerpsychischen Wahrnehmung eine ganz besondere Rolle: die Projektionen. Das Bewusstsein projiziert den Zustand der Gegenwart ununterbrochen in die Zukunft und erstellt so fiktive Versionen möglicher Entwicklungen. Dabei kann es sich ebenso um die nächsten Sekunden handeln wie die nächsten Jahre. Die Projektionen entstehen als Assoziationen zu anderen Wahrnehmungen oder sie tauchen einfach spontan in der innerpsychischen Wahrnehmung auf. Diese Projektionen sind es, welche das eigentliche Potential erzeugen: Beispielsweise sieht man anderen bei der Ausübung einer Sportart zu und die Psyche erzeugt eine Projektion, bei der man sich selbst die Sportart ausüben sieht. Das erzeugt dann ein Potential (oder auch nicht - je nachdem zu welchen Sportarten man sich hingezogen fühlt).

Es gibt zu jedem Verhalten eine Wahrnehmung, die es antreibt. Dieser Wahrnehmung strebt das nicht-gesetzmäßige Verhalten der Materie und damit auch die Entwicklung der Gesetzmäßigkeiten zu.

Bis hierher wurde der Begriff des Potentials immer mit einer Anziehung gleichgesetzt. Tatsächlich gibt es aber 2 Arten von Potential.

Ein positives Potential bedeutet, zu einem erstrebenswerten Zustand hingezogen zu werden:

Ein negatives Potential bedeutet, einem unerwünschten Zustand entfliehen zu wollen.

Bei einem positiven Potential ist der angestrebte Zustand in der Regel eine Projektion. Bei einem negativen Potential könnte man annehmen, dass das Potential von einem realen Zustand ausgeht. Tatsächlich ist aber auch hier eine Zukunftsprojektion im Spiel, die abcheckt, ob sich der Zustand eventuell von allein ändert und ob man überhaupt aktiv werden muss, um den Zustand zu verlassen. Und außerdem kann ein negatives Potential auch von einer negativen Zukunftsprojektion ausgehen, die sich auf einen erwarteten Zustand bezieht, der noch gar nicht real eingetreten ist. Ein negatives Potential geht also entweder

Insbesondere im zweiten Fall sollte man im Kopf behalten, dass negative Erwartungen auch falsch sein können.

Bei einem positiven Potential ruht die Aufmerksamkeit auf dem angestrebten Zustand und lenkt so auch die nicht-gesetzmäßigen Verhaltensanteile der Materie in genau die richtige Richtung. Aber bei einem negativen Potential, wird die Aufmerksamkeit von genau dem Zustand vereinnahmt, der eigentlich verlassen werden soll. Und das bedeutet:

Bei einem negativen Potential wirkt die von dem negativen Zustand vereinnahmte Aufmerksamkeit dem angestrebten Ziel, den Zustand zu verlassen, direkt entgegen.

Die Lösung dieses Dilemmas ist die eigentlich interessante Information, um die sich ALLES dreht: Wie erlangt man Kontrolle über die Wirkung seines Bewusstseins? Die menschliche Psyche verfügt über Fähigkeiten, die über Rationalität unvorstellbar weit hinausgehen und die aber vom Verstand blockiert werden. (Dazu später mehr)

Der Verstand hat die Ebene der tatsächlichen Verhaltensentstehung nicht im Blick. Er trifft rationale Entscheidungen über richtiges und falsches Verhalten und erwartet dann, dass die Psyche seine Vorgaben reibungslos umsetzt. Aber Rationalität bringt kein Potential mit sich. Das innerpsychische Potential ist ein nicht-rationaler Aspekt der Realität. Deshalb erscheinen rationale Verhaltensentscheidungen oft schwierig umzusetzen. Man muss sich "dazu zwingen". Um seine rationalen Verhaltensentscheidungen in Gang zu setzen, muss der Verstand die realen Mechanismen der Verhaltensentstehung irgendwie austricksen. Das tut er größtenteils unbewusst. Um seine rationalen Verhaltensentscheidungen umgesetzt zu bekommen, erzeugt er künstlich ein negatives Potential, indem er die Konsequenzen des Nicht-Handelns zu absoluten Horrorvisionen aufbläst: "Wenn du jetzt das nicht tust, dann passiert etwas gaaaanz Schlimmes!" Aber dadurch lenkt er die Bewusstseinsenergie genau entgegen seiner Absichten und sabotiert sich unbewusst selbst.

weiter im Text: Erfüllung